Geschwindigkeitsübertretung § Grundlagen, Arten und Bussen
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Schnelles Fahren mit dem richtigen Auto kann durchaus Freude bescheren. Wenn jedoch eine Geschwindigkeitsübertretung nachgewiesen wird, kann die Freude schnell vorbei sein. Denn dann wird es für den Lenker nicht nur unangenehm, sondern auch teuer. Neben einem Führerausweisentzug kann auch eine hohe Geschwindigkeitsbusse die Folge sein. In diesem Artikel erfahren Sie welche Konsequenzen eine Geschwindigkeitsübertretung haben kann und wie Ihnen ein Anwalt bei diesem Thema behilflich sein kann.
- Für Geschwindigkeitsübertretungen sind verschiedene Arten der Strafe möglich – je nach Höhe der Geschwindigkeitsübertretung
- Bei Geschwindigkeitsbussen wird zwischen innerorts, ausserorts und auf Autobahnen die Strafe festgelegt
- Das Raserdelikt wird am meisten bestraft
- Auch ein Führerausweisentzug ist möglich
- Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Sie umfassend zum Thema Geschwindigkeitsübertretungen beraten
Gesetzliche Grundlagen der Geschwindigkeitsübertretung
Die Schweizer Ordnungsbussenverordnung (OBV) fasst sämtliche Übertretungen von Vorschriften, die im Ordnungsbussenverfahren geahndet werden, in entsprechenden Listen zusammen, die die jeweiligen Bussenbeträge enthalten.
Somit gilt die Ordnungsbussenverordnung als die Grundlage für die Bestimmung von Bussen. Doch nicht nur für eine Geschwindigkeitsübertretung werden in der OBV Sätze festgelegt, sondern für sämtliche Verstösse im Strassenverkehr.
Motorfahrzeuge werden immer leistungsstärker und schneller und erreichen somit in einem kürzeren Zeitraum hohe Geschwindigkeiten. Diese haben aber auch immer einen längeren Bremsweg zur Folge und ziehen manchmal schwerere Unfälle mit sich. Mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren bedeutet dabei, Einflüsse wie den Strassenzustand, die Wetterbedingungen, Verkehrsverhältnisse und Sichtverhältnisse zu beachten. Da dies oft nicht beachtet wird, führen nicht angepasste Geschwindigkeiten, also ein für die Umstände zu schnelles Fahren, oftmals zu heftigen Unfällen.
Tempolimits in der Schweiz
Um eine Geschwindigkeitsübertretung messbar zu machen, muss man sich zuerst an den geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen orientieren. Auf der Autobahn gelten meist 120 km/h als Höchstgrenze, auf Autostrassen 100 km/h. Wer ausserorts auf Haupt- und Nebenstrassen unterwegs ist, darf die Marke von 80 km/h nicht überschreiten, innerorts gilt – sofern nicht weiteres beschränkt ist – eine Obergrenze von 50 km/h.
In gewissen Bereichen wird die Geschwindigkeitsübertretung auch noch stärker bestraft. Dies kommt vor allem dann vor, wenn gewisse Abschnitte, die besondere Vorsicht erfordern, noch weiter beschränkt sind. Die könnte beispielsweise ein Baustellenbereich auf Autobahnen sein, in dem 80 oder sogar nur 60 km/h erlaubt sind. In Tempo-30-Zonen gilt sowieso immer 30 km/h, in Begegnungszonen 20 km/h. Alles darüber hinaus Gefahrene gilt als Geschwindigkeitsübertretung und gilt zudem als Verletzung der Verkehrsregeln.
Diese Geschwindigkeitsbussen gibt es
Wenn es dazu kommt, dass eine Geschwindigkeit übertreten wird, entscheidet die Höhe der Geschwindigkeitsübertretung auch über die Höhe des Strafmasses. Die Geschwindigkeitsübertretung wird mit Hilfe von festen oder mobilen Radarkontrollen gemessen, man wird als Lenker folglich geblitzt. Die Aufnahme nimmt sowohl Kennzeichen als auch den Lenker auf, dem dann die Geschwindigkeitsbusse auferlegt wird. Diese könnte wie folgt ausfallen:Geschwindigkeitsbussen innerorts
Geschwindigkeitsübertretung | Busse oder Strafe | Weitere Folgen |
---|---|---|
1 bis 5 km/h | 40 CHF | |
6 bis 10 km/h | 120 CHF | |
11 bis 15 km/h | 250 CHF | |
16 bis 20 km/h | Unbestimmt hohe Busse | Verwarnung |
21 bis 25 km/h | Unbestimmt hohe Busse, Freiheits- oder Geldstrafe | 1 Monat Führerausweisentzug |
Über 25 km/h | Anzeige, Strafverfahren | 3 Monate Führerausweisentzug |
Geschwindigkeitsbussen ausserorts
Geschwindigkeitsübertretung | Busse oder Strafe | Weitere Folgen |
---|---|---|
1 bis 5 km/h | 40 CHF | |
6 bis 10 km/h | 100 CHF | |
11 bis 15 km/h | 160 CHF | |
16 bis 20 km/h | 240 CHF | |
21 bis 25 km/h | Unbestimmt hohe Busse | Verwarnung |
Über 25 km/h | Unbestimmt hohe Busse, Freiheits- oder Geldstrafe | 1 bis 3 Monate Führerausweisentzug |
Geschwindigkeitsbussen auf Autobahnen
Geschwindigkeitsübertretung | Busse oder Strafe | Weitere Folgen |
---|---|---|
1 bis 5 km/h | 40 CHF | |
6 bis 10 km/h | 100 CHF | |
11 bis 15 km/h | 160 CHF | |
16 bis 20 km/h | 240 CHF | |
21 bis 25 km/h | Unbestimmt hohe Busse | Verwarnung |
Über 25 km/h | Unbestimmt hohe Busse, Freiheits- oder Geldstrafe | 1 bis 3 Monate Führerausweisentzug |
Was ist das sogenannte Raserdelikt?
Ein Raserdelikt liegt vor, wenn es zu einer sehr hohen Geschwindigkeitsüberschreitung gekommen ist. Dies bedeuteet, es wurde innerorts eine Geschwindigkeitsübertretung ab 50 km/h gemessen oder man war 60 km/h ausserorts bzw. 80 km/h auf der Autobahn zu schnell unterwegs. Hierbei wird ein Strafverfahren durch die zuständige, ortsansässige Staatanwaltschaft beauftragt. Es kann eine Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren, eine Entziehung des Führerausweises von mindestens zwei Jahren sowie sogar die richterliche Einziehung und Beschlagnahmung des Fahrzeugs folgen, sodass der Betreffende vorerst nicht mehr Auto fahren kann. So möchte der Gesetzgeber schon vorab weitere Straftaten verhindern und verkehrsgefährdende Situationen vermeiden.Führerausweisentzug durch zu schnelles Fahren
Geschwindigkeitsüberschreitung auch der Führerausweisentzug als Folge in Frage kommen könnte. Ist ein wiederholtes Raserdelikt aufgetreten, kann der Führerausweis manchmal sogar schon sofort als „vorsorglich“ entzogen werden. Dies kommt immer ein wenig darauf an, unter welchen Umständen die Geschwindigkeitsübertretung stattgefunden hat. Bei übermässigen Geschwindigkeitsübertretungen muss zusätzlich ein verkehrspsychologisches Gutachten durchgeführt werden.
Geschwindigkeitsübertretung mit Führerschein auf Probe
Besonders Junglenker sollten auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit achten. Bei einer leichten Ordnungswidrigkeit der Verkehrsordnung (Geschwindigkeitsübertretung von 21 bis 25 km/h ausserorts oder 16 bis 20 km/h innerorts) bekommt der Lenker eine Verwarnung. Falls es jedoch in den vorherigen 2 Jahren zu einem Verstoss der Verkehrsregelverordnung gekommen ist, wird der Führerausweis entzogen. Bei einer Geschwindigkeitsübertretung zwischen 26 und 29 km/h ausserorts und 21 bis 24 km/h innerorts wird der Führerschein auf Probe für mindestens 3 Monate entzogen. Bei einer schweren Verletzung der Verkehrsregelverordnung (einer Geschwindigkeitsübertretung von mehr als 30 km/h ausserorts und mehr als 25 km/h innerorts) kommt es zu einem Führerausweisentzug für mindestens 3 Monate.
So kann ein Anwalt für Verkehrsrecht beim Thema Geschwindigkeitsübertretung unterstützen
Sie wurden von einer Radarkontrolle gemessen und Ihnen wird eine Geschwindigkeitsübertretung vorgeworfen, die es in sich hat? Prüfen Sie unbedingt gemeinsam mit einem Anwalt für Verkehrsrecht Ihre Möglichkeiten, besonders dann, wenn es nicht nur bei einer Busse bleiben könnte. Gerade wenn ein Führerausweisentzug durch eine Geschwindigkeitsübertretung droht, sollten Sie sich unbedingt beraten lassen.
FAQ: Geschwindigkeitsübertretung
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